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Wer sich bei allen beliebt machen will, wird schnell beliebig.
Wer sich bei allen beliebt machen will, wird schnell beliebig.
Schon letztes Jahr im August habe ich mir ein neues Notebook zugelegt und mein altes Lenovo Thinkpad T61 in den wohl verdienten Ruhestand versetzt.
Dieses Mal wollte ich mir aber nicht einfach wieder ein Notebook zusätzlich zu meiner Workstation zulegen, sondern ein Notebook, das mein altes T61 sowie meine alte Workstation ersetzt. Die Kiste muss also schon ordentlich Power haben, denn moderne Entwicklungsumgebungen sind echte Ressourcen Fresser. Außerdem wollte ich zumindest auch einfache Spiele Zocken können. Meine Zockerzeit ist zwar längst vorbei, aber von Zeit zu Zeit überkommt es mich dann doch.
Ferner brauch ich auch durchaus Rechenleistung für das, was ich so programmiere. Für Voptop¹ zum Beispiel muss ich Video und Audiostreams live encodieren, verschlüsseln und das ganze auch noch debuggen können. Außerdem sind Dinge wie statische Codeanalysen und Memory-Leak Erkennung wahnsinnig rechenintensiv. Darüber hinaus hab ich mir schon vor Längerem angewöhnt, meine Rechner und Notebooks massiv überzudimensionieren und die Geräte dafür dann sehr viel länger einzusetzen. Die meisten Leute ersetzen ihre Geräte maximal in einem zwei Jahres Rhythmus, ich mache das viel seltener. Ich scheue einfach den Aufwand des Einrichtens, das dauert bei Entwicklerrechnern schlicht ewig und bis dann mal wieder alles installiert und eingerichtet ist, vergeht gut und gerne die ein oder andere Woche. Außerdem finde ich es auch ökologischer, das ist quasi mein Beitrag gegen die Wegwerfgesellschaft ;-).
Finanziell lohnt es sich übrigens nicht direkt, man gibt einfach durch die Überdimensionierung bei der Anschaffung so viel mehr aus, wie man sonst durch die wiederholte Anschaffung ausgeben würde. Sparen tut man erst dann, wenn man seine eigene Arbeitszeit des turnusmäßigen Neueinrichtens berücksichtigt.
Ein weiteres Selektionskriterium war für mich, das ich das Notebook auf einer Dockingstation betreiben kann. Ich will einfach nicht jedes Mal, wenn ich zuhause bin zuerst Kabel verlegen und in mein Notebook stöpseln müssen, damit es an einer vernünftigen Tastatur, Maus und einem Monitor hängt.
Ein weiterer wichtiger Punkt bei der Anschaffung meines neuen Notebooks war dessen Größendimension. Ich wollte gezielt ein Notebook, das klein genug ist, um es überall mit hinzunehmen, und gerade noch so groß ist, dass man ordentlich daran arbeiten kann. In meinen Augen entspricht das genau der 13 Zoll Display diagonale. Alles was größer als 13 Zoll ist, empfinde ich als zu groß um es immer dabei zu haben und alles was kleiner ist, verunmöglicht das arbeiten.
Ursprünglich hatte ich damit geliebäugelt mir wieder ein Lenovo Gerät anzuschaffen, damit habe ich beste Erfahrung gemacht. Meine Lenovo T61 habe ich im Jahr 2008 gekauft, bis ins Jahr 2018 im Gebrauch gehabt und war durch die Bank weg zufrieden damit. Auch die Docking Lösungen von Lenovo fand ich bisher immer Super. Nur aus einem Grund ist es letztlich kein Lenovo Gerät geworden, Lenovo hatte zum Zeitpunkt meiner Kaufentscheidung kein einziges Notebook mit AMD Ryzen 2700² CPU im Angebot und ich wollte gezielt keinen Intel CPU kaufen, ich halte die Ryzen CPU’s für deutlich besser. Abgesehen davon unterstütze ich gerne AMD, einfach um der Marktmacht von Intel etwas entgegen zusetzen.
Dell Notebooks kamen auch nicht in Frage, zum einen weil auch Dell nichts Adäquates mit AMD Prozessor hatte und zum anderen, weil ich mit Dell eher weniger gute Erfahrung gemacht habe. Bisher sind bei mir alle Dell Notebooks unmittelbar nach Ende der Garantie defekt gegangen (meist die Kühler).
Neben HP gab es dann noch Schenker. Schenker finde ich grundsätzlich interessant, einfach weil es ein deutscher Hersteller ist. Schenker hatte (und hat bis heute) nichts mit AMD Prozessoren im Portfolio, damit war Schenker dann auch raus.
Zum damaligen Zeitpunkt der einzige Anbieter am Markt mit Notebooks, die durch einen aktuellen AMD Prozessor angetrieben wurden, war HP. Zu allem Überfluss hatte HP auch mit AMD Prozessor angetriebene Notebooks im 13 Zoll Format und zu diesen Notebooks auch noch vernünftige Dockingstations. Mein Glück perfekt machte dann noch die Tatsache das HP die Geräte als Geschäftskundengeräte mit „Next Business Day“ Garantie anbot, in Kombination mit einer Garantieverlängerung auf 5 Jahre. Der einzige Wermutstropfen war, dass es die Geräte nicht mit einer ordentlichen Festplatten Kapazität gab. Das Maximum waren 256 GB als PCIe® SSD, was für ein Notebook neben einer normalen Workstation irgendwie OK wäre, aber nicht für einen Desktop Ersatz, und immer externe Laufwerke wollte ich auch nicht mit mir rum schleppen. Also habe ich mir gleich noch eine 2 TB große PCIe® SSD bestellt und ein Arbeitsspeicher Upgrade auf 16 GB RAM (WICHTIG: Auf zwei RAM Module aufteilen, das steigert die Performance enorm!), denn ausgeliefert werden/wurden die Notebooks mit nur 8 GB RAM, auch das ist für moderne Entwicklungsumgebungen eher unterdimensioniert. Geordert habe ich dann letzten Endes das HP Elitebook 735 G5.
Bisher bin ich alles in allem sehr zufrieden mit dem Gerät. Ich habe direkt nach Erhalt die größere SSD und den größeren Arbeitsspeicher eingebaut sowie das Windows 10 durch eine Linux Distribution ersetzt. Die Hardware wird bei mir unter Linux einwandfrei erkannt und für die Grafikkarte habe ich die AMD - Grafiktreiber³ für Linux installiert.
Allerdings muss ich erwähnen, dass ich tatsächlich bereits einen Garantiefall hatte. Nicht aber weil Hardware defekt war, sondern weil das UEFI nach einem Upgrade gestorben ist und das Gerät damit „gebricked“4 war. Das ganze lief ausgesprochen unproblematisch ab, ich hab bei HP angerufen und HP hat mir am Folgetag einen Mitarbeiter vorbeigeschickt, der mir kurzerhand das Mainboard in meinem Notebook austauschte.
1) Voptop
2) AMD Ryzen 2700
3) AMD - Grafiktreiber
4) Bricked